Schon mal was von Chronologie gehört?
Den Spruch:” Alles hat seine Zeit.” kennen wir alle. Aber wusstet ihr, dass dieses auch für die Funktion unseres Organismus gilt, oder sogar für die Wirksamkeit von Therapien?
Im Idealfall sind wir in einem 24 Stunden Takt, wechseln zwischen Betriebsamkeit und Ruhe, welchen der Körper jeden Tag aufs neue in Gang setzt. Vor dem Aufwachen steigt der Cortisol- Spiegel und anderer Wachmacher Hormone dann steigt der Blutdruck und der Herzschlag beschleunigt sich, gegen Mittag läuft die Produktion von roten Blutkörperchen auf Hochtouren und die Körpertemperatur erreicht am späten Nachmittag ihren Höchststand. Mit der Dunkelheit beginnt dann die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin und der Körper schaltet auf den Sparmodus und Haut und Haare erneuern sich und es werden Wachstumshormone ausgeschüttet. Hier kommt jetzt die sogenannte Chronomedizin ins Spiel. Wann wirken Medikamente besonders gut, wann sind chirurgische Eingriffe optimal, wie lassen sich so Krankheiten vorbeugen? Das zum Beispiel die Einnahme von Medikamenten bei Rheuma oder anderen entzündlichen Erkrankungen morgens mehr Sinn ergibt, davon ging man naturgemäß durch die verstärkt morgendlich auftretenden Symptome aus. Forscher der Charité fanden hier heraus, dass da tatsächlich die Wirksamkeit besser war ,wenn diese zwischen zwei und vier Uhr nachts eingenommen wurden. Auch Cholesterin Senker liegen meistens morgens auf dem Frühstücksbrett, dass diese in der Nacht genommen wirksamer waren und dadurch auch Nebenwirkungen verringert wurden, konnte man auch hier nachweisen. Auch bei Chemotherapie und Herzklappen Operationen konnte man bessere Erfolge verzeichnen, wenn diese zu gewissen Uhrzeiten stattfanden.
Um aber zukunftsweisend das zu nutzen, müsste erstmal der persönliche Chronotyp festgestellt werden. Dazu reicht leider nicht aus zu wissen ob man nun eine Nachteule ist oder ein früher Vogel. Aber für den “Alltag” kann man durchaus einige dieser Erkenntnisse nutzen. Hier ein paar Beispiele für unsere Körperfunktionen im Tagesverlauf:
Zwischen 10 und 12 haben wir die höchste Aufmerksamkeit( Zeit um wichtige Dinge zu erledigen)/ zwischen 12-:14 Uhr unseren physiologischen Tiefpunkt (bereit für ein Mittagschlaf) / zwischen 14-16 Uhr haben wir die geringste Schmerzempfindlichkeit ( ab zum Zahnarzt) / und zwischen 16- 18; Uhr befinden sich unsere Muskeln in Bestform ( also wenn das kein Argument ist, gleich nach der Arbeit zum Sport zu gehen) zwischen 2-4 Uhr haben wir unsern tiefsten Schlaf ( also vorher ins Bett)und zwischen 8-10 Uhr die stärkste Darmtätigkeit ( kein Kommentar 😉 ). Gerade jetzt im Winter merkt man wieder wie wichtig die regulierende Kraft des Lichts ist , wie wir eher in Melancholie verfallen und antriebslos werden. Umso wichtiger am Tag die paar Sonnenstrahlen zu nutzen, aber auch zu Hause mit ein paar Life-Hacks sich das fehlende Licht für den eigenen Rhythmus zu holen.In diesem Sinne, kommt gut durch die Winterzeit!